[227] Fusināto, Arnaldo, ital. Dichter, geboren im Dezember 1817 in Schio bei Vicenza, gest. 28. Dez. 1888 in Verona, studierte die Rechte und ließ sich in Schio als Rechtsanwalt nieder. Seine äußerst glückliche dichterische Begabung verriet sich in humoristischen Poesien, die nicht selten auch politischen Inhalts waren. Er nahm an der Revolution 1848 teil als Kommandant eines von ihm und seinem Bruder angeworbenen Bataillons von Freiwilligen. Später war er unter den Verteidigern Venedigs und diente als Offizier bei den Alpenjägern. Während der Belagerung heiratete er die Gräfin Anna Colonna von Castelfranco, die aber schon 1852 starb. Er fuhr fort, z. T. unter den Pseudonymen Fra Fusina und Don Fuso, Gedichte humoristischen wie auch romantischen Inhalts in Zeitschriften zu veröffentlichen. Nachdem er sich 1856 mit der Dichterin Erminia Fuà (s. Fuà-Fusinato) vermählt, wandte er sich 1864 nach Florenz, wo er das Teatro delle Loggie errichtete, und von da nach Rom, wo er 1875 Oberrevisor der stenographischen Parlamentsberichte wurde. 1885 zog er sich nach Verona zurück. Seine Gedichte erschienen gesammelt in Venedig 185354 (neue Ausgaben, Mail. 1864, 1868; 1880, 3 Bde.), auch wiederholt in billigen Drucken (zuletzt Mail. 1903, 2 Bde.). Später erschienen noch »Poesie patriottiche inedite« (Mail. 1871, neuer Abdr. 1894). Die populärste Dichtung von F. ist »Lo studente di Padova« (deutsch von Adler, Halle 1891). Vgl. Cimegotto, Arnaldo F. Studio biografico-critico (Verona 1898).
Meyers-1905: Fuà-Fusināto