Gallérte

[284] Gallérte (auch: das Gállert, altdeutsch galrat, mittellat. galatina, ital. gelatina), die beim Erkalten einer konzentrierten Leimlösung entstehende halb feste, zitternde Masse. Alle tierischen Substanzen, die beim Kochen mit Wasser Leim geben, können zur Darstellung von G. benutzt werden, also Fleisch, Knochen, Bindegewebe, Hausenblase, Hirschhorn etc.; leichter erhält man G., wenn man reinen weißen Leim (Gelatine) in Wasser löst und erkalten läßt. Man benutzt sie zu verschiedenen Speisen, s. Gelee. Pflanzliche G. besteht aus Flechtenstärkemehl oder Algenschleim und Wasser, wird namenlich aus Carrageen, isländischem Moos, Agar-Agar u. dgl. bereitet und in der Medizin, oft mit Arzneimitteln vermischt, angewendet. Pflanzliche G. aus fleischigen, sauren Früchten besteht aus Pektinsubstanzen und Wasser. Die Fruchtgelees oder Marmeladen sind geschätzte Beigaben zu andern Speisen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 284.
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