Gar

[325] Gar bezeichnet im Hüttenwesen einen gewissen Zustand der Reinheit von unedlen Metallen (z. B. Kupfer, Eisen etc.) im Gegensatze zum Unreinheit andeutenden »roh«. Edle Metalle nennt man im Zustande der Reinheit sein (Feinsilber, Feingold), edle und unedle bei großer Reinheit raffiniert (Kupferraffinad, raffiniertes Silber etc.). Daher spricht man vom Garen oder Garmachen, Feinen, Raffinieren. In andrer Bedeutung bezeichnet G. einen bestimmten Schmelzofengang (s. Gang des Ofens), Garschlacken (Gargekrätz) können bei letzterm (in Eisenhochöfen, Frischfeuern) und beim Garmachen von Metallegierungen (z. B. beim Garmachen des Kupfers) erfolgen. Das Garen des Kupfers geschieht teils in Herden (kleiner Garherd), teils in Gebläseflammöfen (großer Garherd, Spleißofen). – In der Gerberei bezeichnet g. den Zustand der vollkommenen Gerbung (lohgar). – Über Boden- u. Ackergare s. Boden, S. 119.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 325.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika