Gartenblumen

[350] Gartenblumen, blühende Gewächse und im weitern Sinn alle kleinern Pflanzen, die zur Zierde dienen, wohl auch die nicht blühenden sogen. Blattpflanzen (s.d.). G. werden im Freien oder mit Hilfe von Treibkasten zum Bedarf für den Garten, auch in Gewächshäusern für den freien Garten und die Glashäuser gezogen. Die im Freien gezogenen Blumen sind Stauden (ausdauernde, perennierende Pflanzen) oder ein- und zweijährige. Stauden werden durch Zerteilen, Ableger, Stecklinge, Pfropfen etc., auch aus Samen gezogen, ein- und zweijährige meist aus Samen. Die einjährigen heißen gewöhnlich Sommergewächse. Blumen werden in einem besondern Blumengarten verwendet, oder zur Verzierung auf Blumenbeeten sowie auch einzeln, auf Felsen, am Rande der Gebüsche, in Rasen, an Lauben und Gestellen etc., auch zur Zierde im Nutzgarten angebracht. Bei der Verwendung der Blumen sind die Eigenschaften der Pflanze: Größe, Wuchs, Blütezeit, Stellung der Blüten, Farbe und Geruch, bestimmend; auch ist der Standort mit Umgebung, Tages- und Jahreszeit zu berücksichtigen. Die Zahl der G. ist so ungeheuer angewachsen, daß eine strenge Auswahl nur der schönsten und für die Verhältnisse passendsten dringend geboten ist; denn nicht durch vielerlei Arten und Sorten, sondern mittels durchdachter, künstlerischer Anwendung der besonders geeigneten Blumen wird Gartenpracht erzielt. Vgl. Jäger, Die schönsten Pflanzen des Blumen- und Landschaftsgartens (Hannov. 1874, Supplement 1881); Vilmorin, Blumengärtnerei (3. Aufl. von Voß, Berl. 1894); Rümpler, Die G., ihre Beschreibung, Anzucht und Pflege (2. Aufl., das. 1888) und die im Artikel »Gartenbau« angeführten Gartenbücher.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 350.
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