[362] Gasdruckmesser, Vorrichtungen zur Messung des Druckes, welchen in Gefäßen eingeschlossenes Gas auf deren Wandungen ausübt, meist manometerartige Vorrichtungen, deren Konstruktion den verschiedenen Verhältnissen angepaßt ist (vgl. Manometer). Zum Messen des Gasdrucks in Feuerwaffen beim Schießen konstruierte der nordamerikanische Artilleriemajor Rodman 1860 einen Apparat, bei dem ein in eine stumpfwinklige Spitze auslaufender Meißel von genau bestimmter Schneidenform durch den Gasdruck gegen eine Kupferplatte gedrückt wird, in die er einen Schnitt macht (daher Schnittapparat), dessen Länge der Größe des Gasdrucks entspricht. Bei Nobles Crusher Gange (Stauchapparat) wird durch den Gasdruck ein Zylinder aus Bleikomposition oder Kupfer zusammengedrückt. Dem Maß der Stauchung entspricht die Größe des Gasdrucks. Zur Messung der erfolgten Stauchung hat Hahn einen Apparat konstruiert. Cogswell und Harrison gaben einen Apparat an, der, was bei Jagdgewehren von Wichtigkeit ist, den Gasdruck sowohl in der Nähe des Zündhütchens als in der Nähe der Schrotladung bestimmt. Bei dem G. der deutschen Metallpatronenfabrik in Karlsruhe wird auch ein Kupferzylinder durch den Stoß der Gase zusammengepreßt, jedoch wirken hier die voll aus der Patrone kommenden Gase im Moment ihrer Entstehung, wodurch eine verläßlichere Messung erzielt wird. Bei der manometrischen Wage von Deprez wird dem den Gasdruck aushaltenden Stempel ein Druck von bestimmter und bekannter Größe entgegengesetzt und der Augenblick bestimmt, wo der Gasdruck dem Gegendruck das Gleichgewicht hält. Andre Apparate beruhen auf der dynamischen [362] Methode, wie namentlich das Ballistische Pendel, das Akzelerometer von Deprez, der Akzelerograph von Sébert etc. Vgl. Sébert, Notices sur les nouveaux appareils ballistiques employés par le service de l'artillerie de la marine (Par. 1881). Vgl. auch Kraftmesser.