Godeffroy

[74] Godeffroy (spr. godeffrŭá), Johann Cesar, Kaufmann, geb. 1. Juli 1813 in Kiel, gest. 9. Febr. 1885 in Hamburg, trat 1830 in das von seinem Großvater 1766 errichtete Hamburger Geschäft und verschaffte ihm wohlbegründeten Weltruf. Er errichtete in der Südsee 45 Niederlassungen und Agenturen, in denen Kokospalmen-, Baumwoll-, Kaffee- und Zuckerbau sowie Perlmutterfischerei betrieben wurden. Daneben suchte er die Erforschung der Südsee mit allen Mitteln zu fördern und begründete 1861 ein Museum in Hamburg, für das er zahlreiche Reisende nach der Südsee entsandte. Das gesammelte Material wurde den Forschern zur Verfügung gestellt, und die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden im »Journal des [74] Museum G.« (Hamb. 1871–79, 14 Hefte) veröffentlicht. 1879 trat eine Stockung des Geschäfts ein, der Handel ging an die Deutsche Handels- und Plantagengesellschaft der Südsee über, und seit 1885 begann G. das Museum aufzulösen, dessen ethnographischen Teil das Museum für Völkerkunde in Leipzig erwarb.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 74-75.
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