Grigorówitsch

[337] Grigorówitsch, Dmitrij Waßiljewitsch, russ. Schriftsteller, geb. 31. (19.) März 1822 in Simbirsk, gest. 3. Jan. 1900 (22. Dez. 1899) in Petersburg, erhielt seine Erziehung in einer Privatpension zu Moskau, kam dann in die Petersburger Ingenieurschule, die er jedoch 1846 verließ, um sich der künstlerischen Laufbahn zu widmen, und trat in die Akademie der Künste ein, wo er eine Zeitlang Schüler des bekannten russischen Malers Brüllow war, gleichzeitig aber auch ästhetisch-literarische Studien betrieb. Seine literarische Beliebtheit begann mit seinen Erzählungen »Das Dorf« (1846) und »Anton, der Unglücksmensch« (1847), beide von dem bedeutendsten russischen Kritiker Belinskij mit großem Beifall begrüßt; später folgten »Ein verfehltes Leben« (worin G. seine Jugendschicksale erzählte) und außer verschiedenen andern kleinern Erzählungen zwei große Romane aus dem Dorfleben: »Die Übergesiedelten« (deutsch, Leipz. 1859) und »Die Fischer« (8. Aufl., Petersb. 1889; deutsch, Hamb. 1857) in realistischer Manier. Dann, als Sekretär der »Gesellschaft zur Aufmunterung zu den Künsten« sich ganz den Zwecken dieses Instituts widmend, trat er erst nach längerer Pause wieder mit Erzählungen hervor: den »Akrobaten der Wohltätigkeit« (1885), dem »Guttaperchaknaben« (1886) u. a., zuletzt (1896) mit dem Lustspiel »Verabschiedung und Ernennung«. Die letzte Gesamtausgabe seiner Werke erschien Petersburg 1896 in 12 Bänden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 337.
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