Großenhain

[421] Großenhain, Stadt in der sächs. Kreish. Dresden, Knotenpunkt der sächsischen Staatsbahnlinien G.-Priestewitz und Dresden-Elsterwerda und der preußischen Staatsbahnlinie G.-Frankfurt a. O., 120 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und Bismarcks, Realschule mit Progymnasium, Handelsschule, Baugewerkenfachschule, Stadtbibliothek, großen Stadtpark, Amtshauptmannschaft, Amtsgericht und Reichsbanknebenstelle. G. betreibt sehr bedeutende Tuch- und Buckskinfabrikation, Fabriken für Modegarn, Leder, Maschinen, Geldschränke, Webstühle, Schamotteöfen, Thomasphosphatmehl, Blechspulen, Seife, Zigarren, Eisengießerei, Glasschleiferei, Tischlerei, Kunstschlosserei, 2 Ziegelbrennereien, 2 Dampfbrauereien, ein Dampfsägewerk, eine Kattundruckerei, hat eine Stadtgärtnerei mit ausgedehnter Rosenzucht und (1900) mit der Garnison (ein Husarenregiment Nr. 18) 12,064 Einw., davon 365 Katholiken. – G., eine Gründung der Sorben (um 900), gehörte ehedem zur Markgrafschaft Meißen und war häufig der Aufenthalt Friedrichs des Freidigen und Diezmanns, von denen der erstere hier durch die Markgrafen Waldemar u. Johann von Brandenburg 1312 eine Niederlage erlitt. Infolge derselben kam G.[421] an Brandenburg, wurde aber schon 1316 an Meißen zurückgegeben. Am 16. Mai 1813 fand hier ein Gefecht zwischen den Franzosen und Russen statt. Vgl. Schuberth, Chronik der Stadt G. (Großenh. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 421-422.
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