Großvenediger

[428] Großvenediger, höchste Spitze der Venedigergruppe in den Hohen Tauern, westlich vom Großglockner, 3660 m hoch. Die Gruppe wird westlich von der Birnlücke, östlich vom Velber Tauern begrenzt; sie vesteht aus Granit, von Glimmerschiefer überlagert, und ist in ihrer Gletscherentwickelung (Schlattenkees, Obersulzbacher Kees u. a.) noch bedeutender als die Glocknergruppe. Die äußerste Spitze des Großvenedigers ist eine überhängende Schneekuppe und bietet eine großartige Aussicht dar. Die nächstbedeutenden Erhebungen der Gruppe sind: Rainerhorn (3561 m), Kristallwand (3330 m) im Zentrum; Großer Geiger (3365 m), Simonyspitze (3500 m), Dreiherrenspitze (3505 m), Röthspitze (3496 m) und Daberspitze (3408 m) im SW.; Eichham (337 im) im SO.; Schlieferspitze (3290 m) und Keeskogel (3298 m) im NW. und Hohe Fürleg (3244 m) im N. Erzherzog Johann machte 1828 den nicht vollständig ausgeführten Versuch, den G. zu ersteigen; 1841 wurde der Gipfel das erste Mal von einer Expedition, darunter Ruthner, erreicht. Gegenwärtig wird der G. sehr häufig, und zwar von S. her von Windischmatrei, über das Gschlöß und die Prager Hütte (2481 m) oder über Prägraten und die Johanneshütte (2121 m), bez. das Defreggerhaus (2960 m), von N. her von Neukirchen, über die Kürsingerhütte (2558 m), bestiegen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 428.
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