Gros [3]

[359] Gros (franz., spr. gro, weibl. grosse), groß, stark; Hauptmasse, daher Hauptteil eines Heeres ohne Avantgarde, Arrieregarde und sonstige Entsendungen; auch Hauptmasse einzelner Heeresteile, der Vorposten etc. G. mit einem Zunamen heißen ferner viele seidene, auch halbseidene Gewebe, besonders die dichtesten taftartigen mit zweifädiger Kette und zwei- bis sechsfädigem Schuß; sie sind z. T. sehr stark im Faden und zeigen deshalb eine Art regelmäßiger Körnung auf der Oberfläche oder erscheinen gerippt, wenn dicke mit dünnen Fäden wechseln; dahin gehören z. B. G. de Berlin, G. de Naples, G. de Tours, G. d'Orléans, G. grain (starker Lyoner Seidenstoff) etc., während G. linon ordinäre gestreifte Futtergaze ist. G. de Londres ist ein Halbseidenstoff mit 76 Ketten- und 27 Schußfäden auf 1 cm Kette Seide, Schuß Baumwolle. – Irrtümliche Schreibweise für »Groß« (franz. grosse), s. d.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 359.
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