Guiche

[502] Guiche (spr. gĭsch'), Diane von Gramont, Gräfin von, genannt die schöne Corisande, einzige Tochter Pauls von Andouins, Vicomtes v. Louvigny, geb. 1554, gest. 1620, vermählte sich mit Philibert von Gramont, Grafen v. G., der infolge einer in der Belagerung von La Fère 1580 empfangenen Wunde starb, und ward so dann die Geliebte Heinrichs IV., damals noch Königs von Navarra. In dem Kriege gegen die Ligue stellte sie ihm ihr beträchtliches Vermögen zur Verfügung und warb auf ihre Kosten Truppen; Heinrich bediente sich nicht selten ihres Rates. Als Corisande verblühte, mußte sie den Hof verlassen. Heinrichs Briefe an sie sind im »Mercure« von 1769 s. und in Proults »Esprit de Henri IV« abgedruckt. Ihr Enkel war Arm and von Gramont (s. d.), Graf von G., geb. 1638, gest. 1693, Generalleutnant unter Ludwig XIV., Verfasser der den Krieg gegen Holland behandelnden wertvollen »Mémoires concernant les Provinces-Unies« (Lond. 1744).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 502.
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