Guilbert

[504] Guilbert (spr. gilbǟr), Yvette, franz. Sängerin, geb. 1869 in Paris, war zuerst seit 1889 als Choristin am Théâtre des Variétés tätig und trat dann als Solosängerin in Pariser Café-concerts (Singspielhallen) und Kabaretts auf, wo sie sich weniger durch glänzende Stimmittel als durch pointierten, dramatisch wechselvollen Vortrag ihrer Chansons, die meist aus dem Leben der untern Volksklassen in Ernst und Scherz und aus der Pariser Bohême gegriffen sind, bekannt machte. Im Gegensatz zu den Chansonette-Sängerinnen begründete sie damit das Genre der sogen. »Diseuses«. Von Paris unternahm sie bald häufige Gastspielreisen ins Ausland, wo sie überall, namentlich auch in Deutschland, reichen Beifall fand. Sie ist auch als Schriftstellerin mit zwei Romanen: »La Vedette« (Par. 1902; deutsch u. d. T.: »Der Brettlkönig«, Münch. 1902) und »Les Demi-vieilles« (Par. 1902; deutsch, Leipz. 1903) aufgetreten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 504.
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