Guinicelli

[510] Guinicelli (spr. gwinitschelli), Guido, ital. Dichter, geb. um 1240 in Bologna aus einer altadligen Familie, gest. 1276 im Exil, studierte Rechtswissenschaft und war Richter in Bologna, bis er 1274 verbannt wurde. Als Dichter ist G. die hervorragendste Erscheinung vor Dante, der ihn den Vater der italienischen Dichtkunst nennt. Wir haben von ihm nur sieben Kanzonen und fünf Sonette. Sie behandeln die Liebe und zeichnen sich durch anmutige Bilder und geistreiche, liefe Gedanken aus. G. war das Haupt der bolognesischen Dichterschule. Vgl. Voßler, Die philosophischen Grundlagen zum »süßen neuen Stil« des Guido G., Guido Cavalcanti und Dante Alighieri (Heidelb. 1904). Die beste Ausgabe der Gedichte Guinicellis findet man in Casini »Le Rime dei poeti Bolognesi del secolo XIII« (Bologna 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 510.
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