[510] Guiraud (spr. gīró), 1) Alexandre, franz. Dichter, geb. 25. Dez. 1788 in Limoux, gest. 24. Febr. 1847 in Paris, kam 1813 nach Paris und zog die Aufmerksamkeit durch seine Tragödie »Les Machabées« (1822) auf sich. 1826 wurde er in die Akademie gewählt und 1828 zum Baron ernannt. Höher stehen seine Gedichte: »Élégies savoyardes« (1823) und »Poèmes et chants élégiaques« (1824); »Le petit Savoyard« findet sich in den meisten Sammlungen. Außerdem veröffentlichte er einige Romane (»Césaire«, »Flavien, ou Rome an désert«). Gesammelt erschienen seine »Œuvres« 1845 in 4 Bänden.
2) Ernest, franz. Komponist, geb. 23. Juni 1837 in New Orleans, gest. 6. Mai 1892 in Paris, Schüler des Pariser Konservatoriums, erhielt 1859 den Römerpreis und machte sich seit 1864 durch eine Anzahl Opern (»Sylvie«, »En prison«, »Le kobold«, »Madame Turlupin«, »Piccolino« und »Galante aventure«) sowie ein Ballett: »Gretna-Green«, bekannt, schrieb auch zwei Orchestersuiten, eine Konzertouvertüre und einige kleinere Sachen. G. wurde 1876 Harmonieprofessor am Pariser Konservatorium und 1880 Kompositionsprofessor. 1891 wurde er an Delibes' Stelle zum Mitglied der Akademie der schönen Künste erwählt. G. ist auch Verfasser einer wertvollen Instrumentationslehre.