Gurgelwasser

[528] Gurgelwasser (Gargarisma), schwache Lösung eines Heilmittels, die man durch Gurgeln im Rachen hin und her bewegt, um sie mit kranken Stellen in Berührung zu bringen. Man benutzt vor allem fäulniswidrige Mittel wie übermangansaures und chlorsaures Kali, Borsäure, oder zusammenziehende wie Gerbsäure, Alaun; meist überwiegt die lediglich reinigende Wirkung die medikamentöse. In Berührung mit dem G. kommen nur die Vorderfläche des weichen Gaumens, die Mandeln und ein kleines Stück der Rachenhinterwand. Schädlich ist die Anwendung von Gurgelmitteln bei allen tiefern Entzündungen der Rachenteile, weil die Muskelbewegungen beim Gurgeln die Entzündung steigern. Stark wirkende Arzneimittel sind wegen der Möglichkeit des Verschluckens namentlich bei Kindern zu vermeiden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 528.
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