Haloánder

[665] Haloánder (eigentlich Meltzer, nicht Hofmann), Gregorius, Jurist und Philolog, geb. 1501 in Zwickau, gest. 7. Sept. 1531 in Venedig, wurde 1522 in Leipzig Bakkalaureus der freien Künste und ging zur Vollendung seiner Studien 1525 nach Bologna. Zu Anfang des Jahres 1528 nach Deutschland zurückgekehrt und durch Egnatius an Wilibald Pirkheimer in Nürnberg empfohlen, wurde er von diesem zu einer neuen kritischen Pandektenausgabe veranlaßt (vgl. Panzer, Wilibald Pirkheimers Verdienste um die Herausgabe der Pandekten Haloanders, Nürnb. 1805). Das Werk, an dem die bedeutendsten Zeitgenossen, wie Melanchthon und Zasius, regen Anteil nahmen, kam mit Unterstützung des Nürnberger Rats zustande und erschien 1529 (3 Bde., sogen. editio Nerica). In demselben Jahre ließ H. die Institutionen, 1530 den Kodex, 1531 die Novellen, zum erstenmal griechisch, mit lateinischer Übersetzung, folgen. Außerdem gab er das »Enchiridion« des Epiktet heraus (Nürnb. 1529); nach seinem Tod erschien seine Ausgabe der »Matricula imperii Justiniani« (Basel 1532). Vgl. B. Schmidt, Symbolae ad vitam Gregorii Haloandri (Leipz. 1866); Flechsig, Gregor H. (Zwickau 1872).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 665.
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