Hammelburg

[699] Hammelburg, Bezirksamtsstadt im bayr. Regbez. Unterfranken, an der Fränkischen Saale und der Staatsbahnlinie Gemünden-H., 182 m ü. M., hat 2 kath. Kirchen, Synagoge, Schloß, Lateinschule, Amtsgericht, Forstamt, Lederfabrikation und (1900) 2872 meist kath. Einwohner. In der Nähe das Schloß Saaleck mit berühmtem Weinbau (Saalecker), das Franziskanerkloster Altstadt (1649 gegründet), die Ruinen der Amalienburg, der frühern Sommerresidenz der Äbte von Fulda, sowie ein Truppenübungsplatz des 2. bayrischen Armeekorps. – Die Stadt wurde 777 von Karl d. Gr. der Abtei Fulda geschenkt und diente später zum Sommeraufenthalt der Bischöfe von Fulda. 1816 kam es an Bayern. Im preußisch-deutschen Krieg 1866 fand hier 10. Juli ein Gefecht statt, in dem die preußische Division Beyer sich nach kurzem Kampfe gegen die 6. bayrische Infanteriebrigade der Stadt und des Übergangs über die Saale bemächtigte; die Stadt selbst wurde dabei in Brand geschossen. Vgl. Döll, Geschichtliche und statistische Nachrichten über die Stadt H.; Rappert, Chronik der Kriegsereignisse in der Stadt H. 1866 (Hammelb. 1867); Hoenig, Die Entscheidungskämpfe des Mainfeldzugs (2. Aufl., Berl. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 699.
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