Hankiang

[775] Hankiang (Han-Fluß), größter Nebenfluß des Jangtsekiang in China, entspringt aus drei Quellbächen in 107° östl. L. im südlichen Schensi im Tsinlingschan (s. d.), durchfließt das ins Gebirge eingesenkte fruchtbare Becken von Hantschungfu, tritt dann wieder ins Gebirge ein, das er in zahlreichen Durchbrüchen (Schnellen) in mittlerer Richtung nach O. durchsetzt. Bei Lauhokou, wo er links den Tanho empfängt, biegt er südöstlich in ebenes Land ein, das ihn nun in immer größerer Ausweitung zu beiden Seiten bis zur Mündung begleitet. Die Länge des Laufes ist auf mindestens 1500 km zu schätzen, wovon 600 auf den Unterlauf entfallen, der bei Fantschöng (Mündung des für den Verkehr nach NO. wichtigen Flußpaares Peiho und Tungho) beginnt. Das an Seen reiche, oft überschwemmte Mündungsgebiet verschmilzt mit dem weiten Jangtsetal; die Mündung liegt zwischen den Städten Hankou (s. d.) und Hanyang, denen Wutschang gegenüberliegt. Der Unterlauf wird von der Schiffahrt sehr stark benutzt, der Oberlauf[775] ist praktisch unbrauchbar. Etwa unter 110° östl. L. tritt der H. von Schensi in die Provinz Hupe, in der er bis zur Mündung verbleibt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 775-776.
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