Hedenstjerna

[37] Hedenstjerna, Alfred, schwed. Novellist, geb. 12. März 1852 in Rysoby (Småland), erhielt seine Ausbildung durch seinen Vater, einem Autodidakten von altmodischer Gelehrsamkeit, war bis 1879 Landwirt, trat literarisch mit humoristischen BeiträgenKaleidoskop«) in der Zeitung »Smålandsposten« hervor, wurde ihr Chefredakteur, später ihr Eigentümer und lebt seit 1898 in Stockholm. Unter dem Pseudonym »Sigurd« ist H. Schwedens gelesenster, aber von der Kritik wenig anerkannter Autor. Er versteht es, durch eine geschickte Mischung von Humor, Sentimentalität und possenhaftem Witz den Geschmack des großen Publikums zu treffen. Dabei kennt und charakterisiert er das schwedische Kleinbürgertum wie kein andrer, nicht zum wenigsten durch seine verblüffend naturtreue Sprache. Seine Produktionsfähigkeit scheint unerschöpflich zu sein, und die Romane und Novellen, die er jährlich herausschickt, sind ihrer Popularität so sicher, daß sie gleichzeitig in mehreren Sprachen erscheinen. Sein letztes Buch: »Svenssons« (1903), gehört mit zu seinen nennenswertesten Leistungen, ohne aber sein bestes Werk: »Statu-Perssons Josua«, zu übertreffen. Die meisten seiner Werke sind deutsch erschienen, eine Auswahl u. d. T.: »Allerlei Leute«, übersetzt von M. Langfeldt (Leipz. 1898, 6 Bde.). Seine besten Arbeiten sind in den »Charakterbildern aus schwedischen Bürgerhäusern« enthalten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 37.
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