[159] Helvella (Lorchel), Pilzgattung aus der Abteilung der Diskomyzeten, mit mützenförmig herabgeschlagenen, in der Mitte auf einem aufrechten, zellig hohlen Stiel stehenden, hautartigen, faltigen, lappigen oder grubigen und auf der Außenseite mit dem Hymenium überzogenen Fruchtträgern. Dieselben sind denen der Hutpilze ähnlich, fleischig oder wachsartig weich und wachsen auf bloßer Erde. In frischem Zustand enthalten die Lorcheln einen giftigen Stoff, der auf Menschen und Tiere schädlich wirkt. Die als schmackhafte Speise beliebten Arten sind daher vor dem Genuß mit Wasser abzubrühen, die dabei erhaltene Brühe, welche den Giftstoff aufnimmt, ist fortzuschütten. Als Speiseschwämme kommen hauptsächlich die folgenden Arten in Betracht. Herbstlorchel (H. crispa Fr.), 210 cm hoch, mit grubigem und gefurchtem, innen zelligem, weißem Stil und gefaltetem, krausem, weißlichem oder blaßgelbem, seltener bräunlichem, drei- bis vierlappigem, dünnem Hut, wächst im Frühling und Herbst auf feuchtem Waldboden, ist genießbar. Die Frühlorchel (Stein-, Stockmorchel, H. esculenta Pers., s. Tafel »Pilze I«, Fig. 4), bis 11 cm hoch, mit kantigem oder zusammengedrücktem, grubigem, mit vergänglichem Filz bekleidetem, weißlichem oder blaßviolettem, in der Jugend innen markigem, später zelligem Stiel, 46 cm breitem, unförmig aufgeblasenem, grubigem oder runzligem, braunem oder schwarzbraunem Hut, findet sich im Frühling auf feuchtem Sandboden in lichten Nadelwäldern; die beste und schmackhafteste Art.