Heppenheim

[181] Heppenheim, Kreisstadt in der hess. Provinz Starkenburg, an der Bergstraße, Knotenpunkt der Linien Louisa-Heidelberg und Lorsch-H. der Preußisch-Hessischen Staatsbahn, 102 m ü. M., hat altertümliche Stadtmauern und Tortürme, eine neue evangelische und eine neue (an Stelle einer angeblich 805 von Karl d. Gr. gegründeten) frühgotische kath. Kirche, Synagoge, sehenswertes Rathaus, Realschule, landwirtschaftliche Winterschule, Landesirrenanstalt, Oberförsterei, Zigarrenfabrikation, Tonwerk, zwei Granit- und Syenitwerke, Dampfmühle und Nudelfabrik, Elektrizitätswerk, Anbau von Gartengewächsen (besonders Gurken), Hopfen, Wein und Tabak und (1900) 5779 meist kath. Einwohner. H., das von Karl d. Gr. 773 der Abtei Lorsch geschenkt war, erhielt vor 1318 Stadtrecht, war 1461–1623 an Kurpfalz verpfändet und fiel 1803 an Hessen-Darmstadt. – Auf einem isolierten Berge in der Nähe stehen die mächtigen Ruinen der Burg Starkenburg, die 1066 vom Abt Ulrich von Lorsch erbaut wurde, später an Mainz kam und im Siebenjährigen Kriege zerstört wurde. Hier 31. Mai 1849 Gefecht zwischen hessen-darmstädtischen Truppen und den Sigelschen Freischaren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 181.
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