Hermite

[222] Hermite (spr. ermĭt'), Charles, Mathematiker, geb. 24. Dez. 1822 in Dieuze, gest. 14. Jan. 1901 in Paris, trat 1842 in die Polytechnische Schule zu Paris, wurde 1848 Repetitor und Examinator der in die Anstalt Eintretenden, 1863 der Abgehenden, 1869 Professor für Analysis zugleich an der Faculté des Sciences. Ihm gelang es zuerst, Gleichungen des fünften Grades mit Hilfe elliptischer Funktionen aufzulösen und zu beweisen, daß die Grundzahl e der natürlichen Logarithmen (s. d.) keine algebraische Zahl ist. Seine zahlreichen, ausgezeichneten Abhandlungen beziehen sich auf die elliptischen und Abelschen Funktionen, auf algebraische Gleichungen und auf Zahlen- und Invariantentheorie. Er schrieb: »Théorie des équations modulaires« (Par. 1859); »Sur la réduction des formes cubiques à deux indéterminées« (1869); »Sur la théorie des fonctions elliptiques« und »Sur les fonctions des sept lettres« (1863); »Sur l'équation du V. degré« (1866); »Sur la fonction exponentielle« (1874); »Sur quelques applications des fonctions elliptiques« (1885). Von seinen Lehrbüchern: »Cours d'analyse del'Ecole polytechnique« (Par. 1873) und »Cours à la Faculté des Sciences«[222] ist besonders das zweite vielfach aufgelegt (zuerst 1882). Mit Serret gab er die 7. Auflage des »Traité élémentaire de calcul différentiel et de calcul intégral« von Lacroix (1867, 2 Bde.) heraus. Eine Schilderung seiner Leistungen gibt Noether in den »Mathematischen Annalen«, Bd. 55 (Leipz. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 222-223.
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