Hilderich

[327] Hilderich (Childerich, v. altd. hilt, »Krieg«, und rich, »Herrscher«), König der Wandalen, geb. um 457, gest. 533, Enkel Geiserichs, Sohn Hunerichs (477–484) und der Eudoxia, Tochter des Kaisers Valentinian III., bestieg nach seines Vetters Trasamund Tode (6. Mai 523) den Thron. Er begünstigte die Katholiken und wechselte mit den oströmischen Kaisern Iustin (mit dessen Bild er Münzen prägen ließ) und Justinian Gesandtschaften. Dies und eine Niederlage des Asdingen Oamer durch die Mauren benutzte Gelimer, Geiserichs Urenkel, um die tapfersten Wandalen auf seine Seite zu bringen. H. ward 19. Mai 530 seines Thrones beraubt, nebst seinen Kindern und Oamer zu Karthago in Hast gehalten und bei Annäherung des oströmischen Heeres unter Belisar getötet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 327.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika