[350] Hindu (Gentu im Munde des ersten mit Indien in Verkehr tretenden Schiffsvolkes), Name, der den indischen Völkern von den Westasiaten (Persern, Arabern, Afghanen) gegeben wurde mit der Nebenbedeutung »schwarzer Mensch«, weil die Inder von dunklerer Hautfarbe sind als jene (s. Tafel »Asiatische Völker II«, Fig. 14). Etymologisch stammt H. von Sindhu, dem alten Namen des Indus. Ursprünglich nicht über die Seeküsten hinausgedrungen, bürgerte sich das Wort unter englischer Herrschaft zunächst in Indien, dann auf der ganzen Erde ein als Bezeichnung für einen Inder. In Indien selbst versteht man unter H. einen Anhänger des Brahmanismus, deren Zahl der Zensus 1901 auf 207,108,732, also 70,58 Proz. der Gesamtbevölkerung, feststellte. Vgl. Ostindien.