[396] Hochdruck (Prä ge-, Relief-, Blindendruck), die Kunst, mittels der Buchdruckpresse Schriften (wie beim Druck für Blinde), Ornamente etc. auf dem Papier erhaben darzustellen; dann auch der Druck mit Formen, auf denen sich die abzudruckende Schrift, Zeichnung etc. in erhabenen Linien und Punkten befindet, statt mit vertieften, wie beim Kupfer- und Stahlstich, Tiefätzungen etc. Die Buchbinder nennen H. die erhabenen Pressungen an den Büchereinbänden aus Leder oder Kaliko, die schon im 16. Jahrh. vielfach mit Geschmack angewendet wurden, aber mit dem Verfall des Bücherdrucks auch in Vergessenheit geraten waren, bis sie in neuerer Zeit (auch in der Portefeuillefabrikation) wieder aufgenommen wurden. Im Maschinenbau wird die Bezeichnung H. meist im Gegensatze zu Niederdruck gebraucht, um die verhältnismäßige Größe des Druckes von Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten auszudrücken.