[506] Holzsammlung, Sammlung verschiedener Holzarten. Die einzelnen Stücke müssen die Hirnseite, den Spalt- oder Radialschnitt, d. h. den Durchmesser des Stammes mitten durch das Mark, mit den Markstrahlen gleichlaufend, und den Sekantenschnitt (Tangentialschnitt), der die Markstrahlen rechtwinklig schneidet, zeigen. Da an derartigen Prismen alle Flächen doppelt vorkommen, so kann man je eine hobeln und polieren, die andre aber im Rohzustande lassen. Ein Stück der nicht polierten Hirnfläche schneidet man mit einem haarscharfen Messer glatt, weil dann erst die wahre Farbe des Holzes erscheint und eine genaue Einsicht in das Gefüge mit der Lupe möglich wird. Man kann diese Holzprismen auch so schneiden, daß ein Stück Rinde daran bleibt, indem man die größere Sekantenseite nur in der halben Höhe des Stückes anschneidet und auf der andern Hälfte die Rinde sitzen läßt. Um den Unterschied zwischen Kern- und Splintholz und die Beschaffenheit der Borke zu zeigen, muß man Querschnitte alter Bäume, am besten Scheiben von 8 cm Dicke haben, deren eine Seite glatt poliert wird. Sehr dünne Holzschnitte, auf Glas oder Wachspapier befestigt, dienen zur Untersuchung der feinern Struktur des Holzes mit der Lupe. Diese Schnitte müssen wenigstens nach den drei angegebenen Richtungen vertreten sein. Vorzügliche derartige Sammlungen haben H. Nördlinger und Burkart zusammengestellt (s. Literatur beim Art. »Holz«, S. 498). Noch feinere Schnitte werden für das Mikroskop hergerichtet. Man hat auch aus Holzplatten, welche die betreffenden Schnitte zeigen, buchförmige Kisten angefertigt, deren Rücken die Rinde bildet, und in denen Blätter, Blüten und Früchte des Baumes aufbewahrt werden. Eine solche Sammlung heißt Holzbibliothek.