Ili [1]

[753] Ili, Fluß in Zentralasien, entsteht unter 43°23´ nördl. Br. und 82°25´ östl. L. in der chines. Landschaft Kuldscha aus dem Zusammenfluß des Kunges und Tekes, durchfließt zuerst das chinesische, dann das russische Kuldscha und die Provinz Semiretschinsk, tritt bei Iliisk in ein ödes Steppengebiet und ergießt sich mit 13,000 qkm großem Delta in den Balchaschsee (s. d.). Doch ist nur der südlichste Hauptstrom dauernd mit Wasser gefüllt, während die übrigen Arme meist leer sind. Hauptzuflüsse sind rechts der Kasch, links Tscharyn und Tschilik. Die Länge des I. beträgt 1500 km; bei Kuldscha ist er 160 m, weiter abwärts bis 1000 m breit; in der Hälfte seines Laufes ist er für kleine Fahrzeuge schiffbar. Wichtiger ist er aber, gleich seinen Nebenflüssen, für die künstliche Bewässerung der regenarmen, heißen Landschaften an seinen Ufern, die Getreide, Tabak, Baumwolle und Baumfrüchte in reichem Maße hervorbringen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 753.
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