Imagĭnes

[765] Imagĭnes (lat., Mehrzahl von Imago, »Bild«), bei den Römern Porträtmasken aus Wachs, mit denen die Leichen ausgestellt wurden. Sie wurden in den beiden Seitenteilen des Atriums (alae) in kleinen Schränken aufbewahrt und durch Linien zu einem Familienstammbaum verbunden. Unterschriften (elogia) gaben Namen, Würden und Taten der Dargestellten an. Bei Familienbegängnissen gingen die I. vor dem Gesicht tragende Leute dem Zuge voran. Das Recht, Ahnenbilder zu führen (jus imaginum), war Privilegium der Nobilität.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 765.
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