Inŭla

[896] Inŭla L. (Alant), Gattung der Kompositen, ausdauernde, verschiedenartig behaarte Kräuter, selten Sträucher, mit grundständigen oder abwechselnden, ganzrandigen oder gesägten Blättern, an den Ästen einzeln endständigen oder häufig rispig oder ebensträußig angeordneten Blütenköpfchen und fast stielrunden Achänen. Gegen 90 Arten in Europa, Asien, Afrika. I. Helenium L. (großer Alant, Helena- od. Helenenkraut, Galantwurz, großer Heinrich), Staude mit 2 m hohen, unten rauhhaarigen, oberwärts zottigen Stengeln, wechselständigen, spitzen, eilänglichen, runzligen, gekerbten, behaarten Blättern und in Doldenrispen stehenden, großen, gelben Blüten, wächst an feuchten Orten in fast ganz Europa und in Vorderasien bis Persien, auch in Japan, ist in Nordamerika eingewandert, wird als Arzneipflanze, früher auch als Küchengewächs namentlich in Holland und der Schweiz kultiviert, ebenso in Nordamerika und Japan. Die von zwei- bis dreijährigen Pflanzen gesammelte Wurzel riecht eigentümlich, nicht unangenehm, gewürzhaft, schmeckt entsprechend und schwach bitterlich und enthält neben viel Inulin wenig aromatisches Alantsäureanhydrid, pfefferminzartig riechenden und schmeckenden Alantkampfer, bitteres Helenin und aromatisches Alantöl. Sie wurde früher als Auswurf beförderndes und harntreibendes Mittel, auch äußerlich angewendet. I. malveolus L. (Stinkhanf), aus Südeuropa vor 40 Jahren nach Südaustralien verschleppt, macht dort jetzt als Unkraut große Landflächen nahezu oder vollständig unbrauchbar.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 896.
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