Indoxylschwefelsäure

[811] Indoxylschwefelsäure (Harnindikan, Uroxanthin, Uroglaucin) C3H7NSO4 findet sich im Harn von Menschen und Hunden, besonders reichlich aber bei Pferden und Rindern. Das in dieser Verbindung mit Schwefelsäure gepaarte Indoxyl

Tabelle

isomer mit Oxindol, ist ein phenolartiger Abkömmling des Indols; es findet sich, wohl gepaart mit Indiglucin, als Indikan in den Indigo liefernden Pflanzen und kann aus I. durch Erwärmen mit Salzsäure und durch Erhitzen von Indoxylsäure dargestellt werden. Es ist ein in Wasser ziemlich leicht lösliches Öl, löst sich in konzentrierter Salzsäure mit roter Farbe und oxydiert sich in alkalischer Lösung leicht zu Indigblau. Das aus Harn gewonnene indoxylschwefelsaure Kali kristallisiert in farblosen Blättchen, ist in Wasser und heißem Alkohol leicht löslich und wird durch Wasser bei 120°, leichter beim Kochen mit verdünnter Schwefelsäure in Kaliumbisulfat und Indoxyl gespalten. Die I. entsteht im Organismus aus Indol. Aus Menschenharn erhält man in 24 Stunden nur 4–49 mg Indigblau, aus Pferde- und Rinderharn mehrere Dezigramme.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 811.
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