Interferometer

[884] Interferometer, ein von Michelson 1891 erfundenes Instrument zur Bestimmung der Wellenlängen des Lichtes. Ebenso wie durch Interferenz der an der Vorder- und Rückfläche einer keilförmigen Schicht reflektierten Strahlen die Newtonschen Ringe entstehen, können solche Ringe auch erhalten werden bei einer planparallelen Schicht, wenn konvergierende Strahlen ausfallen, die sich imBrennpunkt eines Fernrohrs vereinigen, da die Wegdifferenz um so größer wird, je mehr sich die Strahlen von der Achse entfernen.

Interferometer.
Interferometer.

Vergrößerung der Dicke der [884] Schicht bewirkt, daß die Ringe enger werden und im Zentrum verschwinden. Aus der Zahl der an einer Stelle vorbeigewanderten Ringe läßt sich ein Schluß auf die Zahl der Wellenlängen ziehen, um die sich die Dicke vergrößert hat. Das Prinzip der Konstruktion des Interferometers zeigt die Abbildung. Ein von der Lichtquelle L ausgehender Strahl spaltet sich an der durchsichtigen Glasplatte aa' in einen durchgehenden und einen reflektierten. Der erstere trifft auf den Spiegel AA' und gelangt nach Reflexion im Innern von aa' in das Fernrohr F. Der von aa' reflektierte Teil des Strahls durchdringt eine gleichdicke, gleichgestellte, durchsichtige Glasplatte b b´, trifft auf den Spiegel BB' und wird von diesem ebenfalls nach F geworfen, wo er mit dem ersten interferiert, der scheinbar von (A) (A') kommt, d. h. von der Vorderfläche einer planparallelen Platte, deren Rückfläche BB' ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 884-885.
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884 | 885
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