Jablunkau

[121] Jablunkau (poln. Jablonków), Stadt in Österreichisch-Schlesien, Bezirksh. Teschen, 386 m ü. M., in den Beskiden, an der Olsa und der Kaschau-Oderberger Bahn gelegen, ist Sitz eines Bezirksgerichts, hat Mühlen, Gerberei, Viehmärkte und (1900) 2877 (als Gemeinde 3521) meist poln. Einwohner. 10 km südlich davon liegt bei dem Dorfe Mosty (2193 Einw.) der Jablunkapaß (551 m ü. M.), früher durch zwei Forts (die Jablunkauer Schanzen) verteidigt, durch den die Straße und jetzt die Eisenbahn mittels eines 606 m langen Tunnels nach Csácza in Ungarn führen. – Die genannten Schanzen wurden 1541 errichtet als Schutz gegen die Türken, die bereits ganz Ungarn überschwemmt hatten. 1625 eroberte sie Mansfeld, 1645 fielen sie in die Gewalt der Schweden unter Königsmark. Im Siebenjährigen Kriege waren sie so vielen Stürmen ausgesetzt, daß sie ganz in Verfall gerieten. Neuerdings ist dies Bollwerk gänzlich beseitigt worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 121.
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