[208] Jauregui (I. y Aguilar, spr. cháuregi i agilār), Juan de, span. Dichter, geb. um 1570 in Sevilla aus altem vizcayischen Geschlecht, gest. im Januar 1649 in Madrid, ging nach Rom, um sich dort in der Malerei auszubilden. Gleichzeitig beschäftigte er sich viel mit Poesie und ließ 1607 eine Übersetzung von Tassos »Aminta« erscheinen, die seinen Namen allgemein bekannt machte. In sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er Stallmeister der ersten Gemahlin Philipps IV. Außer der formvollendeten Übersetzung, die in verbesserter Gestalt in der Ausgabe seiner kleinern Gedichte (»Rimas«, Sevilla 1618; auch in der »Biblioteca de autores españoles«, Bd. 42) enthalten ist, veröffentlichte J. eine freie Bearbeitung von Lucans »Pharsalia« (Madr. 1614) und ein größeres Originalgedicht »Orfeo« (das. 1624). In dem »Discurso poetico« (Madr. 1624) trat er gegen Gongora auf, doch verraten seine spätern Werke selbst die Einwirkung dieses Dichters. In der Malerei, über die er einen »Discurso apologetico« (1633) veröffentlichte, soll er besonders im Porträt Treffliches geleistet haben; er hat die Züge des Cervantes verewigt. Seine sämtlichen poetischen Werke sind in Fernandez' »Coleccion«, Bd. 68 (Madr. 17891819) abgedruckt. Vgl. J. J. de Urrias y Azara, Biografia y estudio critico de J. (1899).