[797] Kéa (Tsiá, das alte Keos, poet. Hydrussa genannt), keilförmige Insel im Ägäischen Meer, die nächste an Attika, zum griechischen Nomos der Kykladen gehörig, umfaßt 103, nach andern nur 84 qkm mit (1896) 5019 Einw. und erreicht im Eliasberg 569 m Höhe. Sie ist eine alte Rumpffläche aus Glimmerschiefer, durch die Erosion nachträglich zerschnitten, und gehört zu den fruchtbarsten Inseln des Archipels, hat viele Quellen und Bäche und liefert namentlich Südfrüchte, Wein, Honig, Feigen, Valonen (es gibt auf K. 11/2 Mill. Knoppereichen oder Valonen) und Rötel. Haupterwerbsquelle ist Acker- und Weinbau, der Handel vertreibt besonders Valonen und Wein. Die einzige Stadt, K., auf der Stelle der alten Stadt Julis erbaut, von der man noch einen aus dem Felsen gehauenen kolossalen Löwen und andere Reste sieht, liegt in der Mitte der Insel am Westhang des Eliasberges. Nach Vertreibung der Phöniker und Karer wurde K. von Arkadern und Naupaktiern, später von Athenern besiedelt. 1566 wurde es türkisch, durch den Befreiungskrieg griechisch. Vgl. Hauttecoeur, L'île de Keos (im Bulletin der Geogr. Gesellschaft in Brüssel, 1896); Philippson, Beiträge zur Kenntnis der griechischen Inselwelt (Ergänzungsheft 134 zu »Petermanns Mitteilungen«, Gotha 1901).