Kalenberg

[454] Kalenberg (Calenberg), ehemaliges Fürstentum in der preuß. Provinz Hannover, besteht gegenwärtig aus den Kreisen Hameln, Stadt- und Landkreis Hannover, Stadt- und Landkreis Linden, Neustadt am Rübenberg, Teilen des Kreises Nienburg, dem Kreis Springe und einem Teile des Kreises Stolzenau im Regbez. Hannover, aus Teilen der Kreise Alfeld, Gronau und Marienburg im Regbez. Hildesheim und Burgdorf und Fallingbostel im Regbez. Lüneburg, umfaßt etwa 2250 qkm (40,87 QM.) mit ca. 300,000 Einw. und hat nur im S. einige Höhenzüge (Ith, Süntel, Osterwald, Deister), im N. aber vorzugsweise Sand- und Moorboden. Es ist nach dem in der Gemeinde Schulenburg des Kreises Springe belegenen Schloß (jetzt Domäne mit Amtsgericht) benannt. – K. gehörte zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und war 1432–82 unter Wilhelm I. und 1495–1584 unter Erich dem Ältern und Erich dem Jüngern mit Göttingen im Besitz einer Seitenlinie des herzoglichen Hauses. Von dem Zweige K. des welfischen Hauses Neu-Lüneburg, den 1679 Ernst August begründete, stammt die Dynastie in Großbritannien und die früher in Hannover regierende ab (s. Hannover, S. 782). Vgl. v. Hodenberg, Calenberger Urkundenbuch (Hannov. 1855–58); Stedler, Beiträge zur Geschichte des Fürstentums K. (das. 1886–1889,3 Hefte).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 454.
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