[612] Karakorūm, 1) (tibet. Nyentschen Tangla, »Steppenpaß der großen Wildnis«, im W. auch Mustagh, »Eisgebirge«) Gebirgskette in Zentralasien, das zweithöchste Gebirge der Erde, zieht vom Pamirplateau nördlich und parallel zum westlich m Himalaja in südöstlicher Richtung, bildet die Nordgrenze von Kaschmir und die Wasserscheide zwischen den Becken des Indus und des Tarim. Der K. besteht aus weiten Hochtälern mit Talsohlen bis zu 5210 m Höhe; die sie begleitenden Berge erreichen im Dapsang (s. d.) oder Godwin Austen-Pik 8620 m, von dem die mächtigsten Gletscher der Erde (Biafo und Baltoro) ausgehen. Der 5580 m hohe Karakorumpaß verbindet das Tal des Schajok mit dem des Jarkand; westlicher liegt der Mustaghpaß. Die Schneegrenze liegt auf der Nordseite bei 5500 m, auf der Südseite bei 5800 m (s. Karte »Zentralasien«). Vgl. Schlagintweit, Die Pässe über die Kammlinien des K. (Münch. 1874); Conway, Climbing and exploration in the Karakorum-Himalayas (Lond. 1894); Eckenstein, The Karakorams and Kashmir (das. 1896); F. u. W. Workman, In the ice world of Himalaya (das. 1900). 2) (Chara-Cheem, »schwarze Festungsmauer«) die Ruinen des Hoflagers der ehemaligen Mongolenchane von Dschengis-Chan bis 1264 im nördlichen Asien, im Gebiete der Chalka, 8 km vom Orchonfluß, im W. von Urga, bestehen aus viereckigen, 500 Schritt langen Wällen von Tonerde. d'Anville verlegt K. weiter nach SO.