[719] Kasr el Kebir (Ksar el Kebir, gewöhnlich Alkazar Kebir oder Lxor el Kebir, span. Alcazar Quivir, »das große Schloß«), Stadt im nördlichen Marokko, 45 km südöstlich von seinem Hafen El Araïsch, rechts am Luccos, der häufig das niedrige Land überschwemmt, inmitten von Weinbergen und Olivenhainen auf den Trümmern einer alten Stadt (man hat hier allein in Marokko griechische Inschriften gefunden) erbaut, hat keine Mauern, enge Straßen mit schmutzigen Häusern, eine Zitadelle in Trümmern, eine Moschee, und 89000 Einw. (viele Juden), die ansehnliche Industrie in Wolle und Baumwolle und Handel über El Araïsch treiben. Die Stadt, vermutlich das Oppidum novum der Römer, wurde von dem Kalifen Jakub el Manßûr, der sich hier ein Schloß erbaute, zur Residenz der Almohaden gemacht, aber vom Sultan Mulei Ismael zerstört und hat sich seitdem nie wieder erholt. Die angeblich hier 4. Aug. 1578 geschlagene Schlacht, in der König Sebastian von Portugal fiel, hat sich wahrscheinlich 10 km südöstlich von El Araïsch an den Ufern des Wadi Makhzen zugetragen.
Brockhaus-1911: Kasr el-Kebîr · Siketat el-Kebir · Tel el-Kebir · Wâd el-Kebîr · Mers el-Kebir · Kassr el-Kebîr · Lxor el-Kebîr · Mehallet el-Kebir
Meyers-1905: Kasr [1] · Kasr [2] · Scheriat el Kebir · Tel el Kebir · Tell el Kebir · Mers el Kebir · Alkasar Kebir · Kebir · Ksar el Kebir
Pierer-1857: Kasr el Ain · Kasr Kiasōra · Kasr Djenun · El Kasr · Kasr · Mers el Kebir · Scheriah el Kebir · Kebir · Mehallet el Kebir