Kastell

[728] Kastell (lat., Diminutiv von castrum, »kleines Fort«), bei den Römern die in längern Befestigungslinien mit gewissen Zwischenräumen auf sanften Erhöhungen angelegten Schanzen, die als Stützpunkte der Verteidigung dienten. Später bildeten sie in den eroberten Provinzen an den Heerstraßen und Grenzen[728] in Mauerwerk ausgeführte kleinere Befestigungen (rechteckige Ringmauer mit abgerundeten Ecken, mit und ohne Türme) mit stehender Besatzung. Sie finden sich besonders in den Grenzwällen in Britannien, am Limes (s. d.) zwischen Rhein und Donau, an der mittlern Donau in Pannonien, in Dalmatien, im südlichen Tunesien und am arabischen Limes in Ostpalästina.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 728-729.
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