[820] Kelchentziehung nennt man die Sitte der römisch-katholischen Kirche, die Laien vom Genuß des Kelches (s. d.) im Abendmahl auszuschließen und ihnen nur die Kommunion sub una specie (s. d.) zu gestatten.
Die Sitte, zu deren Einbürgerung die Furcht, daß von dem geweihten Inhalt des Kelches etwas verschüttet werden möchte, beigetragen hat, die aber auch eine Folge der Erhebung des Priesters über den Laien war, wurde durch den Lehrsatz von der Konkomitanz (s. d.) dogmatisch gerechtfertigt. S. auch Abendmahl und Hussiten.