Klever

[136] Klever, Julius von, russ. Maler, geb. 19. (31.) Jan. 1850 in Dorpat von deutschen Eltern, besuchte die Kunstakademie in Petersburg, auf der er sich der Landschaftsmalerei unter M. v. Klodt und Warjabjow widmete, und bildete sich dann weiter durch Naturstudien in den russischen Ostseeprovinzen aus. 1878 wurde er Mitglied und 1881 Professor der Landschaftsmalerei an der Petersburger Akademie. Sein Lieblingsgebiet ist der russische Wald, dessen erhabene Schwermut er besonders zur Winterszeit bei Sonnenuntergang mit großer Anschaulichkeit zu schildern weiß. Er versteht aber auch den eigentümlichen Charakter, den der russische Wald im Frühling und im Herbst annimmt, mit schlichter Naturwahrheit festzuhalten. Auch in Strandlandschaften entfaltet er eine hervorragende Begabung. Seine Hauptbilder, die sich in der Sammlung der Petersburger Akademie und im russischen und Berliner Privatbesitz befinden, sind: esthländisches Fischerhaus, 20 Grad Réaumur (in einer russischen Vorstadt), russischer Spätherbst, Dämmerung am Meer (Ostseestrand), Meeresstille, esthländische Wassermühle, Insel Nargö bei Reval, verlassener Park im Schloß Marienburg in Livland, russischer Wald im Winter, welke Blätter, Fischerdorf am Peipussee, Winterabend in der Umgebung Petersburgs.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 136.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: