Kursīv

[870] Kursīv (neulat.), laufend, schräg gehend; Kursivschrift, die liegende, in sich verbundene Schrift in den alten Manuskripten; in der Buchdruckerei die schräg von der Linken zur Rechten liegende lateinische Schrift (franz. Italique, engl. Italics), zum Unterschied von der aufrecht stehenden Antiqua (s. d.) so genannt, wurde zuerst 1501 von Aldus Manutius in Venedig beim Druck des Vergil angewandt. Als Vorbild hat ihm die Handschrift Petrarcas gedient (vgl. auch Tafel »Paläographie II«, Fig. 13). Die K. ist vorzugsweise Auszeichnungsschrift, d. h. sie dient in aus Antiqua gesetzten Werken zur Hervorhebung besonders betonter Wörter, Namen, Büchertitel etc. (s. Schriftarten).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 870.
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