Lamingsche Masse

[80] Lamingsche Masse, Mischung aus Eisenvitriol, Kalkhydrat und Sägespänen, enthält infolge gegenseitiger Zersetzung der beiden ersten Bestandteile und der Einwirkung der Luft Eisenhydroxyd und Gips neben überschüssigem Kalkhydrat und dient zum Reinigen des Leuchtgases. Das Eisenhydroxyd hält Schwefelwasserstoff u. Schwefelammonium, der Gips kohlensaures Ammoniak, das Kalkhydrat Kohlensäure und Cyanverbindungen zurück. Nach der Sättigung der Masse mit den Verunreinigungen des rohen Leuchtgases regeneriert man sie durch Einwirkung der Luft; wenn dies aber wiederholt geschehen ist, so haben sich in der Mischung Eisencyan- und Schwefelcyanverbindungen, Ammoniaksalze, Teer und Schwefel in hohem Maß angehäuft, und man verarbeitet die Masse nun auf Ammoniaksalze, Schwefelcyanammonium, Blutlaugensalz, Berlinerblau, Schwefel oder Schweflige Säure und Eisenoxyd, das wieder zur Gasreinigung brauchbar ist; s. Leuchtgas.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 80.
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