Larissa

[196] Larissa (türk. Jenischehr), Hauptstadt Thessaliens und des gleichnamigen griech. Nomos (mit 4 Eparchien), 74 m ü. M., in einer fruchtbaren, aber vernachlässigten Tiefebene, am Salamvrias und an der Eisenbahn L.-Volo, das alte Larisa, ist Sitz eines griechischen Erzbischofs und eines Nomarchen, hat[196] 7 Kirchen, 26 meist geschlossene und verfallene Moscheen und 4 Synagogen, Gymnasium, Hauptpostamt, das Appellationsgericht für die neuen Provinzen, Garnfärbereien, Seiden- und Baumwollmanufakturen, Saffiangerbereien, Tabakfabrikation, Handel und (1896) 13,373 (als Gemeinde 17,115) Einw., darunter 2000 Spaniolen und 500 Türken. Seit der griechischen Besitznahme ist L. infolge der Auswanderung der wohlhabenden Türken wirtschaftlich gesunken. Als Knotenpunkt der Straßen nach Mazedonien und des geplanten thessalischen Eisenbahnnetzes ist es Hauptsitz des Handels und der Gewerbtätigkeit Thessaliens. – Im frühern Altertum bis in die spätern Römerzeiten durch Handel und Gewerbe blühend, kam die Stadt unter den byzantinischen Kaisern und mehr noch unter den Türken sehr herab. L. wurde bereits im 5. Jahrh. zur Metropole erhoben, und sein Erzbischof hatte 15 Suffraganbischöfe unter sich. Unter Ali Pascha bildete es im griechischen Freiheitskrieg den Mittelpunkt der türkischen Operationen. 1897 wurde es von den Türken erobert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 196-197.
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