Leland

[396] Leland (spr. līländ), Charles Godfrey, amerikanischer Schriftsteller, geb. 15. Aug. 1824 in Philadelphia, gest. 20. März 1903 in Florenz, studierte in Princeton und auf europäischen Universitäten, debütierte mit den Gedichten »Meister Karl's Sketchbook« (1851), schrieb dann die eigenartige Abhandlung »Poetry and mystery of dreams« (1855) und übersetzte Heines Reisebilder: »Pictures of travel« (1855), denen später eine solche der »Works« Heines (Lond. 1892–93, 8 Bde.) folgte. Sein Ruf als hervorragender amerikanischer Humorist gründet sich auf die in deutsch-englischem Jargon geschriebenen »Hans Breitmann's ballads« (1868), deren Popularität seinen wichtigern Werken zum Nachteil gereichte. Während eines mehrjährigen Aufenthalts in Europa beschäftigte er sich viel mit folkloristischen Studien über die Zigeuner, deren Ergebnisse er in »The gipsies« (Boston 1882), »Gipsy sorcery and fortune telling« (1891), »English gipsies and their language« (Lond. 1873) und »English gipsy songs« (1875) niederlegte. Er schrieb auch »Fu Sang, or the discovery of America by Chinese Buddhist priests in the 5. century« (Lond. 1875) und »Pidgin-English sing-song« (New York 1876, 2. Aufl. 1888), eine Burleske auf den Chinesen in Amerika; ferner die Originaldichtung »The music-lesson of Confucius and other poems« (1871), ein »Egyptian sketchbook« (1873) und eine Übersetzung von Scheffels »Gaudeamus« (1871). Nach Amerika zurückgekehrt, veröffentlichte er außer »Algonquin legends of New England« (1884), »Etruscan Roman remains in popular tradition« (1892), »Legends of Florence« (1895) noch einen Band Originalgedichte: »Songs of the Sea and lands« (1895, neue Ausg. 1897) und einen weitern Band Algonkin-Sagen in metrischer Nachdichtung: »Kuloskap the master, and other Algonkin poems« (mit J. T. Prince, New York 1903). Vgl. seine »Memoirs« (New York 1893 f., 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 396.
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