Leovigild

[429] Leovigild (»Löwenheld«), König der Westgoten, 568–586, ward nach Athanagilds Tod (567) nach längerm Wahlstreit zum König erwählt und vermählte sich mit Goesuintha, der Witwe seines Vorgängers. Er war einer der kraftvollsten Herrscher des Reiches, verdrängte die von Afrika herübergekommenen Griechen aus dem Süden Spaniens, unterdrückte die Empörungen der Großen und verschaffte dem Königtum wieder Macht und Ansehen. Die von Eurich gesammelten Gesetze der Westgoten stellte er in ihrer ursprünglichen Gestalt und vollen Rechtsgültigkeit her. Seinen Sohn Hermenigild, der vom arianischen Glauben abfiel und die römischen Katholiken zum Aufstand reizte, ließ er 585 in Tarragona enthaupten. Nachdem er die Sueven unterworfen, starb er 586 in Toledo als der letzte westgotische König arianischen Glaubens.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 429.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika