Leukocytōse

[480] Leukocytōse (griech.), eine vorübergehende Vermehrung der farblosen Blutkörper. Tritt diese Vermehrung dauernd und stärker auf, so bezeichnet man dies als Leukämie (s. d.). Gegen über dem normalen Verhältnis von ca. 350 roten zu einem farblosen Blutkörper steigt dasselbe bei der L. bis auf die doppelte und dreifache Zahl der letztern. L. kommt normal bei der Verdauung vor, ferner bei starker körperlicher Arbeit, während der Schwangerschaft, bei Lungenentzündung u. schweren, mit Drüsenanschwellung einhergehenden Krankheiten. Die ihr zugrunde liegenden Vorgänge und ihre Bedeutung sind noch wenig bekannt. Da L. häufig dann auftritt, wenn sich im Organismus Eiter bildet, so kann die L. tiefliegende Entzündungsherde anzeigen und dadurch dem Arzt diagnostisch wertvoll sein (neuerdings bei Blinddarmentzündung).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 480.
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