Leyen

[497] Leyen, deutsches Fürstengeschlecht, das seinen Namen vom Stammschloß zur L. (»Felsen«, s. Ley; lateinisch de Petra) an der Mosel im Trierschen hat. 1145 kommt ein Bischof von Lüttich dieses Namens vor; 1653 ward die Familie reichsfreiherrlich, erwarb 1705 die Reichsherrschaft von Hohengeroldseck, 1711 die Reichsgrafenwürde und 1806 beim Anschluß an den Rheinbund den Fürstentitel mit der Souveränität in der Grafschaft Geroldseck bei Lahr in Baden, wurde jedoch 1815 der Staatsoberhoheit Österreichs unterworfen, das sie 1819 an Baden abtrat. Außer Hohengeroldseck, das 130 qkm zählt, besitzt die Familie noch Fachbach und Nievern im Nassauischen, Ahrenfels in der preußischen Rheinprovinz, die Herrschaft Waal bei Augsburg, Schwabdießen und Hurlach in Bayern, zusammen 450 qkm. Residenz ist Waal bei Augsburg. Das jetzige Haupt der katholischen Familie ist Erwein, Fürst von der L. und Hohengeroldseck, geb. 31. März. 1863.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 497.
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