Linaloeholz

[560] Linaloeholz (Rosen-Zitronenholz), das Holz der mexikanischen Bursera Delpechiana, vielleicht[560] auch von B. Aloexylon (Elapbrium Aloexylon, Amyris Linaloe), ist ziemlich schwammig und leicht, hellgelb auf dem Durchschnitt mit moiréähnlicher Zeichnung von dichten, konzentrischen braunen Ringen. Es kommt in aschgrauen, schenkeldicken, entrindeten Stämmen, die oberflächlich verwittert sind, in den Handel. Das Cayennelinaloeholz (Likari, Bois de rose mâle, Bois de rose femelle, Bois de Citron de Cayenne, Cèdre jaune) stammt wohl von Ocotea caudata, ist hart, schwer, sehr leicht spaltbar, gelb, auf ältern Flächen rötlich und wird in berindeten Scheiten ausgeführt. Beide Hölzer liefern ätherisches Öl, im Handel ist aber fast ausschließlich mexikanisches Linaloeöl. Dies wird in der Provinz Guerrero von Indianern in primitiver Weise gewonnen, ist wasserhell bis gelblich, spez. Gew. 0,875 bis 0,895, riecht angenehm, löst sich in 2 Teilen 70proz. Alkohol. Das Cayennelinaloeöl ist vom mexikanischen im Geruch nur schwer zu unterscheiden, spez. Gew. 0,870 bis 0,880. Beide Öle bestehen im wesentlichen aus Linalool C10H18O neben wenig Geraniol und Methylheptenon. Sie werden in der Parfümerie benutzt. Mexikanisches Linaloeöl kam zuerst 1866 nach Frankreich. L. aus Guayana kam in den 1870er Jahren nach Marseille, wo es auf Öl verarbeitet wurde, in Cayenne wird das Öl seit 1893 destilliert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 560-561.
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