[640] Loánda (São Paulo de L.), Hauptstadt (1576 gegründet) der portugies. Kolonie Angola (s. d.) an der Westküste Afrikas, mit breiten, gepflasterten Hauptstraßen. L. besteht aus einem europäischen, auf einem Felsen erbauten Stadtteil mit den Palästen des Gouverneurs und des Bischofs sowie stattlichem Dom und der Negerstadt mit Lehmhütten. Es hat (1898) 20,100 Einw., unter ihnen viele Haussklaven, obschon Sklavenhandel verboten ist. L., Sitz des Generalgouverneurs von Angola, eines Bischofs, Appellhofes, eines deutschen Konsuls, hat zwei Forts und einen versandenden Hafen; größere Schiffe müssen 2 km vom Ufer ankern, nur kleinere können über die Barre gelangen. L., Ausgangspunkt einer Eisenbahn nach Ambaca und Dondo, treibt Handel, zumeist mit Portugal. Das Klima ist für Europäer sehr ungesund; dem Mangel an Trinkwasser wurde 1877 durch einen Kanal (69 km) nach dem Fluß Bengo etwas abgeholfen. Der Distrikt L. hat (1898) 262,529, die gleichnamige Unterabteilung 28,170 Einw. Vgl. Lux, Von L. nach Kimbundu (Wien 1879); »Annuario estadistico da Provincia de Angola« (Loanda 1900).