Luftröhrenwurmseuche

[817] Luftröhrenwurmseuche des Geflügels, keine durch einen Ansteckungsstoff im engern Sinn erzeugte Sei. he, vielmehr eine Herdenkrankheit, die durch den gepaarten Luftröhrenwurm, Syngamus trachealis, verursacht wird. Der Wurm siedelt sich bei vielen Vogelarten an und befällt namentlich Hühner, junge Gänse und Fasanen. Er wohnt in der Luftröhre und führt durch seine Anwesenheit zur Erstickung; seine Eier kommen beim Husten in den Rachen, werden abgeschluckt, gehen mit dem Kot ab und werden so verbreitet. Die im Freien sich ausbildenden Embryonen werden von dem Geflügel beim Futtersuchen wieder aufgenommen. Die Krankheit ist schon 1797 in Amerika beobachtet worden, ist hier ungeheuer verbreitet, von da nach England und nach Frankreich[817] gekommen, nach Deutschland jedoch noch nicht vorgedrungen. In England sterben daran jährlich eine Million Hühner; besonders große Verwüstungen richtet sie in den Fasanerien an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 817-818.
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